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Insgesamt werden 24 verschiedenen Werkzeuge in der Ausstellung vorgestellt, von der “Leiter des Höher-Schneller-Weiter”, die “Schere der Ungleichheit” über den “Bart des Patriarchats” bis zur “Zwangsjacke der Natur”. Mit Hilfe der Werkzeuge lassen sich die Gemeinsamkeiten von unterschiedlichen gesellschaftlichen Themenfeldern offenlegen. Aktuell sind dies Automobilität, industrialisierte Landwirtschaft, Digitalisierung/Automatisierung, Stadtentwicklung, Erdöl und Fußball. Die bestehenden Werkzeuge sind nicht auf einzelne Themen beschränkt, sondern lassen sich flexibel auf neue Themenfelder anwenden. Zusätzlich werden die Besucher_innen ermutigt die Werkzeuge mit nach Hause zu nehmen, um dort ihr Privat- und Berufsleben zu demontieren, das heißt zu analysieren und zu reflektieren. | Insgesamt werden 24 verschiedenen Werkzeuge in der Ausstellung vorgestellt, von der “Leiter des Höher-Schneller-Weiter”, die “Schere der Ungleichheit” über den “Bart des Patriarchats” bis zur “Zwangsjacke der Natur”. Mit Hilfe der Werkzeuge lassen sich die Gemeinsamkeiten von unterschiedlichen gesellschaftlichen Themenfeldern offenlegen. Aktuell sind dies Automobilität, industrialisierte Landwirtschaft, Digitalisierung/Automatisierung, Stadtentwicklung, Erdöl und Fußball. Die bestehenden Werkzeuge sind nicht auf einzelne Themen beschränkt, sondern lassen sich flexibel auf neue Themenfelder anwenden. Zusätzlich werden die Besucher_innen ermutigt die Werkzeuge mit nach Hause zu nehmen, um dort ihr Privat- und Berufsleben zu demontieren, das heißt zu analysieren und zu reflektieren. | ||
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Version vom 2. März 2020, 16:41 Uhr
RAD AB - SCHRAUBE LOCKER - Werkzeugkasten zur Demontage von Technik und Gesellschaft
Der Dieselskandal, der Rückgang von Artenvielfalt, der Arbeitsplatzverlust durch Automatisierung, die steigenden Mietpreise, das Erdölregime und das Fußballspiel im Fernseher - das sind ganz konkrete Einzelfälle. Sie sind unterschiedlich und doch lassen sich tiefer liegende Strukturen herausarbeiten.
Die Ausstellung RAD AB, SCHRAUBE LOCKER bietet einen Werkzeugkasten zur Demontage von Technik und Gesellschaft. Der Werkzeugkasten legt frei was verborgen ist und verbindet was getrennt scheint. Die Vielzahl von gesellschaftlichen Herausforderungen und Phänomenen werden stets getrennt voneinander verhandelt und angegangen. Hierdurch werden tiefliegende gesellschaftliche Mechanismen verdeckt, die sich ganz unabhängig vom Thema entfalten und damit unser Zusammenleben weitestgehend bestimmen. Der Werkzeugkasten zur Demontage von Technik und Gesellschaft hält Werkzeuge bereit, um Verborgenes freizulegen und Getrenntes zu verbinden. Komplexe Sachverhalte werden so vereinfacht aber auch verständlicher. Jede_r kann sich dieser Werkzeuge bedienen und damit Arbeitswelt und Privatleben sowie Technik und Gesellschaft demontieren.
Insgesamt werden 24 verschiedenen Werkzeuge in der Ausstellung vorgestellt, von der “Leiter des Höher-Schneller-Weiter”, die “Schere der Ungleichheit” über den “Bart des Patriarchats” bis zur “Zwangsjacke der Natur”. Mit Hilfe der Werkzeuge lassen sich die Gemeinsamkeiten von unterschiedlichen gesellschaftlichen Themenfeldern offenlegen. Aktuell sind dies Automobilität, industrialisierte Landwirtschaft, Digitalisierung/Automatisierung, Stadtentwicklung, Erdöl und Fußball. Die bestehenden Werkzeuge sind nicht auf einzelne Themen beschränkt, sondern lassen sich flexibel auf neue Themenfelder anwenden. Zusätzlich werden die Besucher_innen ermutigt die Werkzeuge mit nach Hause zu nehmen, um dort ihr Privat- und Berufsleben zu demontieren, das heißt zu analysieren und zu reflektieren.
Eigenständige Webseite - RAD AB - SCHRAUBE LOCKER
Die Ausstellung besteht damit im wesentlichen aus zwei Elementen: Werkzeugen und Anwendungsfeldern.
Werkzeuge der Ausstellung
Jedes einzelne Werkzeug beschreibt ein konkretes gesellschaftliches Phänomen, z.B. Höher-Schneller-Weiter, Patriarchat oder Ungleichheit. Dieses Phänomen wird verknüpft mit einem Alltagsgegenstand, umso ein möglichst plastisches Bild zu bieten, z.B. Leiter des Höher-Schneller-Weiter, Bart des Patriarchats oder Schere der Ungleichheit. In der Ausstellung werden daher Alltagsgegenstände ausgestellt, die jedoch durch einen Erklärtext eine weitere Bedeutungsebene erhalten durch die gesellschaftliche Strukturen offengelegt werden können. Der Erklärtext umfasst jeweils einen Satz, der das Werkzeug pointiert beschreibt, und einer kurzen Erläuterung. Im Schnitt sind die Texte etwa 100 Wörter lang. Zudem ist jedem Werkzeug ein einfaches Icon zugeordnet, das den Alltagsgegenstand darstellt. Allen Werkzeugen wurden zusätzlich zwei feste Farben zugeordnet.
Die folgenden 24 Werkzeuge werden derzeit in der Ausstellung verwendet: Sprachgewohnheiten-Brecher; Glibber der Grenzwerte; Poltergeist der Neutralität der Wissenschaft; Abspann des Katzenvideos; Plastikdinosaurier der Ewigkeit; Maßstab der Demokratie; Russisches Restrisiko-Roulette; Gewicht der Anforderungen; Leiter des Höher-Schneller-Weiter; Gesellschaftlicher König Midas der Verwüstung; Einmachglas des Einzelnen; Teuchnikskreis der Technik; Mark Twains Hammer; Bart des Patriarchats; Zwangsjacke der Natur; Schere der Ungleichheit; Stählerne Faust der neuen Ordnung; Torte zum gleichzeitigen Essen und Behalten; Happy-Meal des Kauf-dich-glücklich; Steckdose des Simsalabim; Uhr zum Messen und Herrschen; Feuerlöscher gegen den Flächenbrand; Torte zum gleichzeitigen Essen und Behalten; TING-D - Konstellationsanalyse und Feuerwerk zu meiner Freude und deinem Leid.
Der Werkzeugkasten kann flexibel erweitert werden, um so andere Aspekte zu beschreiben. So bestehen bereits jetzt schon viele zusätzliche Werkzeuge, wie z.B. das Glücksrad des Unglücks, Perpetuum Immobile des Status Quo, das Fachbuch der Entmündigung oder das Reagenzglas der Emotionen.
Themenfelder der Ausstellung
Das zweite Ausstellungselement ist die Anwendung der bestehenden Werkzeuge auf gesellschaftliche Themenfelder. Da nicht jedes Werkzeug zwangsläufig auf jedes Themenfeld passt, bzw. nicht in wenigen Sätzen angewendet werden kann, werden in der aktuellen Ausstellung jeweils nur etwa sieben Werkzeuge pro Themenfeld genutzt. Im Schnitt sind die Texte etwa 100 Wörter lang. Zu jedem Themenfeld gibt es zudem eine Reihe von Bildern, die eine einheitliche Bildsprache haben. Die Bildersprache unterscheidet zwischen den einzelnen Themenfeldern.
Bisher wurden die Werkzeuge auf die folgenden sechs Themenfelder angewendet: motorisierter Individualverkehr, industrialisierte Landwirtschaft, Stadtentwicklung, Erdöl und Fußball. Eine Erweiterung der Themenfelder ist ohne weitere möglich. So gibt es zur Zeit Überlegungen das Oberthema Energie gezielt zu bearbeiten. Hierfür würde es aufgeteilt in etwa drei bis vier Unterthemen.