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Version vom 13. Juli 2020, 13:35 Uhr
Verantwortung und Kodizes - digital
Die Teilnehmenden reflektieren ihre Verantwortung als angehende Ingenieur_in. Sie werden dazu angeregt, ihr eigenes Schaffen stets kritisch zu hinterfragen und ihre Arbeit als Ingenieur_in im größeren Kontext zu betrachten. Sie lernen Verhaltensweisen und Lösungswege für Situationen kennen, in denen die eigenen Werte mit ihrem Beruf in Konflikt stehen. Unterstützend dazu bekommen sie einen Ethik-Kodex für Ingenieur_innen an die Hand und reflektieren dessen Wirksamkeit und Grundsätze.
Technik ist nicht ethisch neutral und so ist auch die Ingenieurarbeit nicht neutral. Die starke Fragmentierung der Ingenieurarbeit, bei der Einzelne auf kleinteilige Arbeitsschritte spezialisiert sind, führt zu einer Entfremdung zum Gesamtprojekt und es ist dabei leicht den Blick für das große Ganze zu verlieren. Für verantwortungsbewusstes Handeln ist gerade dieser Rundumblick wichtig. Identifiziert man einen Verantwortungskonflikt, ist es meistens der Rückhalt in Netzwerken, der hilft diesen zu lösen.
In Vorbereitung auf die Sitzung erarbeiten sich die Studierenden zunächst ein allgemeines Verständnis des Begriffs Verantwortung und setzen sich anschließend mit der spezifischen Verantwortung von Ingenieur_innen auseinander. Hierzu lesen sie einen Text sowie ein Fallbeispiel eines Verantwortungskonfliktes aus der Berufspraxis. Anschließend verfassen die Studierenden ein selbsterlebtes Fallbeispiel, um einen persönlichen Bezug herzustellen. Im Seminar diskutieren die Teilnehmenden die Fallbeispiele in zwei Runden und nutzen dabei das Hintergrundwissen aus der Vorbereitung. Für einen intensiveren Austausch ist die Zeit dabei sehr großzügig bemessen. Der Abschluss der Sitzung findet individuell in den Kleingruppen statt. Dieses offene Ende gibt die Möglichkeit Diskussionen bei Bedarf länger zu führen. Als Nachbereitung lesen die Studierenden den Ethik-Kodex des Vereins Deutscher Ingenieure, reflektieren diesen und wenden ihn auf die diskutierten Fallbeispiele an.