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TUB:Seminar:Aktuelles Semester

Version vom 15. Juli 2020, 10:03 Uhr von Tub.seminar (Diskussion | Beiträge) (TU Berlin - digitaler Blue Engineering Kurs - ab 21. April - dienstags - 10 Uhr)

Blue Engineering Seminar an der TU Berlin

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Online-Kurs auf der Lernplattform der TU Berlin

Blue Engineering Kurs - Sommersemester 2020

Kontakt

Seminar@blue-engineering.org

(030) 314 - 75667

Raum W 303 - Straße des 17. Berlin 144 - 10623 Berlin

TU Berlin - digitaler Blue Engineering Kurs - ab 21. April - dienstags - 10 Uhr

Was? - innovatives Seminar zur ökologischen und sozialen Verantwortung mit 6 ECTS

Wer? - Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Studierende der Planungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit einem Interesse an Technik, Gesellschaft und Verantwortung können problemlos teilnehmen, da tiefgehende technische Kenntnisse nicht notwendig sind. Es gibt keine Kapazitätsbeschränkungen.

Wie? - interessant, kreativ, interdisziplinär, manchmal hitzig aber immer in guter Arbeitsatmosphäre. Auch in unserem online Format gibts von uns kein Frontalunterricht, sondern ein methodisch und thematisch vielfältiges Seminar, das von eurer Beteiligung lebt.

Wann? - vom 21. April bis 14. Juli 2020 - immer dienstags von 10.00 - 11.30 Uhr

Wo? - Online-Kurs auf der Lernplattform der TU Berlin und per Videokonferenz

Ablauf? - jede Sitzung besteht aus einer Vorbereitung, einer 90 minütigen Videokonferenz mit Anwesenheitspflicht und einer Nachbereitung.

Themen? - Plastik, Bisphenol A, Technikbewertung, Produktivistisches Weltbild, Faktoren der Technikgestaltung, Verantwortung und Kodizes für die Ingenieursarbeit, Arbeit & Gesellschaft, Gender & Diversity … und eure Themen

Wie anmelden? - Das Verfahren zur offiziellen Anmeldung wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Welche Prüfungsform? - Portfolioprüfung aus zwei Teilprüfungen: individuelles Lernjournal (50%) & Entwicklung, Durchführung und Präsentation eines eigenen Bausteins (Lehreinheit) in einer Semesterprojektgruppe (50%).

Wie anrechnen lassen? - Bachelor-Wahlpflicht: Geotechnologie, Maschinenbau, Nachhaltiges Management, Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft, Verkehrswesen und Wi-Ing-Integrationsbereich. Für alle anderen als freie Wahl.

Was als Externer machen? - Anmeldung als Nebenhörer_in - weitere Infos auf der Lernplattform der TU Berlin

Kontakt? - seminar@blue-engineering.org

Geschichte des Blue Engineering Seminars an der TU Berlin

Im Januar 2009 haben ein paar Ingenieurs-Studierende ein Referat im Seminar "Soziologie des Ingenieurberufs" gehalten. Sie haben sich ausgemalt, wie innerhalb der Ingenieursarbeit die soziale und ökologische Verantwortung ernst genommen werden kann und was es im Studium und Betrieb bedarf, damit aus ihrer Phantasie Wirklichkeit wird. Diese kleine Gruppe hat damals Blue Engineering gegründet und ihren Kommiliton_innen vorgestellt.

Einige haben diese Idee aufgegriffen und in den folgenden Semestern an der TU Berlin in die Tat umgesetzt. Zuerst haben sie das Konzept von Bausteinen als gut dokumentierte 90-minütige Einheiten entwickelt, die den Lehr-/Lernprozess nahezu vollständig auf die Gruppe verlagern. Für die Durchführung werden daher keine Expert_innen benötigt, sondern allenfalls Moderator_innen.

Nachdem die ersten 15 Bausteine entwickelt wurden, ist im Wintersemester 2011/2012 das erste Blue Engineering Seminar mit 25 Teilnehmenden gestartet. Es wurde einzig von Tutor_innen durchgeführt und ermöglichte die Bearbeitung eigener, frei gewählter Projektideen, was die Teilnehmenden sehr schätzten. Denn dadurch konnten sie auf Augenhöhe mit anderen Studierenden Themen behandeln, die im Studium oft zu kurz kommen. Statt einer Klausur wird das Seminar mit einer Semesterarbeit abgeschlossen, die in verschiedenen Lehr-/Lernkontexten weiterverwendet werden kann - in der Regel also neue Bausteine. Ihre Arbeit und Energie waren also nicht für die Mülltonne, sondern haben eine weitergehende Bedeutung, da schließlich die neuen Bausteine in den kommenden Semestern wieder eingesetzt werden können. So ist im Laufe der nun 10 Semester ein Fundus an über 100 Semesterarbeiten entstanden, der eine ansehnliche Breite der sozialen und ökologischen Verantwortung von Ingenieur_innen abdeckt.

Um eine sichere Weiterentwicklung zu gewährleisten, wird das Seminar seit dem Wintersemester 2012/2013 als Studienreformprojekt von wissenschaftlichen und studentischen Beschäftigten gestaltet. Es hatte drei Ziele 1) das Seminar inhaltlich und didaktische weiterentwickeln, 2) die Kapazität von 25 auf etwa 100 Teilnehmende erhöhen und hierbei weder den interaktiven Charakter zu verlieren noch mehr Personal zu benötigen und 3) den Lehr-/Lernprozess weitestgehend auf die Teilnehmenden zu verlagern, so dass diese ihr eigenes Seminar gestalten.

Im Laufe der vier Jahres als Studienreformprojekt wurden alle drei Ziele erreicht. Seit zwei Semestern wird das Seminar nur von drei Tutor_innen durchgeführt. Sie schaffen einen Raum, in dem sich die Teilnehmenden aktiv einbringen, miteinander über Technik und Gesellschaft ins Gespräch kommen und schließlich im Wesentlichen mitgestalten - sowohl ihr jeweiliges Semester, als auch die weitere Entwicklung des Seminars insgesamt. Um Ihnen einen ersten Eindruck zu vermitteln, finden Sie ein Foto von der ersten Woche des aktuellen Semesters im Anhang. Und nicht erschrecken, es sind nicht immer alle Teilnehmenden in einem Raum. Etwa die Hälfte der Sitzungen teilen wir sie auf drei Gruppen auf.

Studierende haben also ihr eigenes, erfolgreiches Seminar entwickelt und umgesetzt, das jetzt jedes Semester 100 Teilnehmende anspricht. An ein paar kleineren Stellen kann sicherlich noch etwas verbessert werden, aber im Großen und Ganzen hat das Seminar nun ein stabiles Grundgerüst, das keiner weiteren Entwicklung bedarf. Die Arbeit des Studienreformprojekts ist somit beendet und das Blue Engineering Seminar kann in die Regellehre der TU Berlin übernommen werden.

Eine Projektwerkstatt entwickelt eigenständig ein Seminar und bietet es an

Die Projektwerkstatt Blue Engineering an der TU Berlin hatte sich in der Zeit vom Wintersemester 2009/2010 bis Sommersemester 2012 anderem zum Ziel gesetzt, ein Seminar zu entwickeln. Es sollte die Möglichkeit bieten, die soziale und ökologische Verantwortung des Ingenieurberufs im Studium sowohl theoretisch, als auch praktisch zu thematisieren. Hierfür wurde ein anspruchsvolles Konzept ausgearbeitet, das sich inhaltlich und methodisch von bestehenden Lehrveranstaltungen absetzt. Das Blue Engineering Seminar ist eine projektorientierte Lehrform, in der nach Interesse, Priorität und Tagesaktualität Themen der ökologischen und sozialen Verantwortung im Ingenieursberuf behandelt werden, sowie in Bezug zu den individuellen und gesellschaftlichen Handlungsoptionen gesetzt werden. Im Wintersemester 2011/2012 und im Sommersemester 2012 wurde das Seminar durch die Tutor_innen der Projektwerkstatt erstmals erprobt. Auf Grund der positiven Erfahrungen der Durchführenden, sowie der ausschließlich positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden entschloss sich die Blue Engineering Gruppe das Seminar nach Möglichkeit weiterzuführen.

Erste Phase als Studienreformprojekt - 2012 bis 2014

Eine weitere Entwicklung des Seminars, das bis zu diesem Zeitpunkt rein studentisch entwickelt und durchgeführt wurde, wurde durch die Einrichtung eines zweijährigen Studienreformprojekts zum Wintersemester 2012/2013 gewährleistet. Durch das Studienreformprojekt konnten zwei wissenschaftliche Mitarbeitende und zwei studentische Beschäftigte eingestellt werden.Hierdurch sollte eine inhaltliche Vertiefung, eine didaktische Verfeinerung sowie ein kapazitiven Ausbau ermöglicht werden. In allen vier Semestern wurde das Seminar weiter angeboten, so dass die Weiterentwicklung ein kontinuierlicher Prozess bei verschiedene Formen entwickelt, getestet, verworfen und beibehalten wurden. Ziel war es trotz einer steigenden Teilnehmendenzahl den kollegialen, kreativen Charakter des Blue Engineering Seminars beizubehalten. Dies wurde unter anderem dadurch erreicht, dass die Gestaltung des Seminars stark in die Hände der Teilnehmenden selbst gelegt wurde, die immer mehr für den Lehr-/Lernprozess der des gesamten Kurses verantwortlich wurden. Mit Abschluss des Studienreformprojekts in seiner ersten Phase (Wintersemester 2012/13- Sommersemester 2014) können nun bis zu 100 Studierende pro Semester am Seminar teilnehmen - und dies bei einem gleichbleibenden Charakter sowie Personalaufwand.

Zweite Phase als Studienreformprojekt - 2015 bis 2017

In der zweiten Phase (Wintersemester 2014/15 - Sommersemester 2016) wurden erreichten Ziele punktuell ausgebaut und finalisiert. Hierzu zählt vor allem eine noch stärkere Eigenverantwortung der Teilnehmenden für eine erfolgreiche und lohnende Teilnahme am Seminar sowie die Erarbeitung eines umfassenden theoretischen Konzepts, das der inhaltlichen Ausrichtung des Seminars zu Grunde liegt. Die beiden Kernziele der Verlängerungsphase waren eine Evaluation des Seminars sowie die Dokumentation des umfangreichen Erfahrungswissens der durchführenden Personen, so dass das Seminar personenunabhängig an der TU Berlin fortgeführt werden kann und in anderen Lehr-/Lernsituationen als good practice Beispiel nützlich ist.

Dritte Phase als Projekt im Rahmen der Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive (QIO)

Durch die Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive wird das Blue Engineering Seminar inhaltlich und methodisch in die jeweiligen Bachelor-Studiengänge überführt sowie bei Bedarf für eine höhere Teilnehmendenzahl skaliert. Hierdurch lernen bereits Studierende in ihren ersten Semestern die sozialen und ökologischen Aspekte von Technikgestaltung kennen, so dass sie neben dem notwendigen Fachwissen/-kompetenzen auch ein Orientierungswissen und Gestaltungskompetenzen einer nachhaltigen Entwicklung erwerben. Dies lässt eine niedrigere Abbruchquote erwarten, da die Studierenden schon frühzeitig die gesellschaftliche Relevanz ihres Studienfachs erkennen. Durch die Verankerung in Bachelor-Studiengängen ist zukünftig eine universitäts-interne Zuteilung von Tutor_innenstellen möglich, was zu einer dauerhaften Verstetigung des Seminars führt.