Baukasten:Brisand - Spielerisch Bewusstsein schaffen rund um den Rohstoff Sand
Brisand - Spielerisch Bewusstsein schaffen rund um den Rohstoff Sand
Um ein Bewusstsein für den enormen Verbrauch von Sand und dessen Auswirkungen zu schaffen, wurde das Strategiespiel “Brisand“ entwickelt, dass den Spieler selbst die Knappheit des Rohstoffs spüren lässt. Es dient der spielerischen Vermittlung von technischen Nutzungsmöglichkeiten verschiedener Sandsorten und der ökonomischen, ökologischen sowie soziologischen Folgen des Abbaus und Handels mit dem Rohstoff. Allgemein soll eine Sensibilisierung für den Umgang mit einer endlichen Ressource und deren Bedeutung erzielt werden.
Ablaufplan
- Vorstellung der durchführenden Gruppe
- Einführungspräsentation
- Einführung in die Thematik
- Vorstellen des Spielkonzepts
- Vorstellen des Spielablaufs
- Durchführung einer Spielrunde in Gruppen, parallel weiterführende Information zum Thema Sand vermitteln
- Beendigung der aktuellen Runde
- Kurze Abschlussdiskussion
- Feedback
- Verabschiedung
Vorbereitung des Raumes
- Beamer und Laptop aufbauen
- Zwei Tische zusammen stellen, sodass 6 Personen daran Platz finden
- Spiele auf den Tischen aufbauen
- Snacks auslegen
00. Minute - Präsentation
Lernziele
- Aufzeigen von Problemen bei dem Abbau von Sand
- Selbsteinschätzung des Wissens rund um den Rohstoff
Inhalt
In der Präsentation werden die Teilnehmer dazu gebeten, ob sie einige vorgetragene Fakten als wahr oder falsch einschätzen. Dabei wird vor allem Bezug auf die Menge und Bedeutung des Rohstoffs Sand in der heutigen Nutzung eingegangen. In der Weiteren Präsentation wird kurz auf die Herkunft und die verschiedenen Abbaumethoden sowie die Nutzungsmöglichkeiten des Rohstoffs eingegangen. Daraufhin wird das Spielkonzept, das Spielziel und der generelle Ablauf des Spiels "Brisand" vorgestellt. Daraufhin werden die Teilnehmer gebeten, sich an die Tische aufzuteilen.
Methode
Präsentation mit Einbeziehung des Publikums.
15. Minute - Spiel
Lernziele
- Sensibilisierung der Teilnehmenden in Hinblick auf die Folgen des Abbaus und Handels mit dem Rohstoff
- Treffen moralischer Entscheidungen
- Kommunikation und Diskussion mit Mitspielern
- Einprägen von Wissen und Fakten
Inhalt
Während des Spiels sollen sich die Spieler anhand der Übersichtskarten über die Problematiken, die in der Präsentation vorgestellt wurden, informieren. Beim Ziehen sollen die Spieler Entscheidungen über den Abbau und den Handel mit dem Rohstoff selbst treffen und die Folgen ihres Handelns nachvollziehen. Während des Spiels sind Diskussionen willkommen!
Methode
Eigenständiges Lesen, spielerisches Lernen und Vertiefen, diskutieren und kommunizieren.
50. Minute - Diskussion und Feedback
Lernziele
- Austausch der Erfahrungen aus dem Seminar
- Austausch von Standpunkten und Auffassungen in Bezug auf das Thema
- Reflektion
- Übertragung des Themas Sand auf das Thema der allgemeinen Endlichkeit von Ressourcen
- Allgemeines Diskussionstraining
Inhalt
Während der Abschlussdiskussion sollen sich die Spieler über die Erfahrungen, die sie beim Spielen des Spiels erlebt haben, austauschen und sich noch einmal des Gelernten bewusst werden und das Thema auf einen größeren Kontext übertragen. Mögliche Fragen können dabei in den Raum gestellt werden:
- Kennt ihr andere Rohstoffe, die wie Sand in hohem Maße verfügbar sind, aber dennoch zur Neige gehen?
- Wie schätzt ihr den Schaden des Abbaus von Sand im Vergleich zu dem Schaden durch die Nutzung anderer wichtiger, knapper werdender Ressourcen ein?
- Wie schätzt ihr die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation ein?
Die anschließende Feedback-Runde dient vor allem der durchführenden Gruppe zur Verbesserung des Spiels oder der Durchführung des Bausteins.
Methode
Möglichst eigenständige Diskussion und Austausch, wenn nötig weitere Anleitung durch Stellen von Fragen.
Hinweise und Anmerkungen
Von den Verfasser_innen
Trotz der alltäglichen Nutzung von Sand gerät dessen Bedeutung häufig in Vergessenheit. Tatsächlich handelt es sich nach Wasser um den am zweithäufigsten genutzt Rohstoff der Erde. Doch häufig haben Produkte aus Sand kaum noch Ähnlichkeit mit deren Ausgangsprodukt. Zudem scheint Sand auf den ersten Blick ein nahezu unendlicher Rohstoff zu sein, dessen Einfachheit und blabla eine Knappheit kaum vermuten lassen. Nicht umsonst ist jedem die Redewendung „wie Sand am Meer“ geläufig. Doch wer dem glaubt, dem wurde „Sand in die Augen gestreut“. Denn tatsächlich rinnt uns der Sand durch die Finger. In den letzten Jahrzehnten ist der Verbrauch von Sand extrem gestiegen. Und Sand ist nicht gleich Sand: Einige Sorten des feinkörnigen Quarzgemischs sind für manche Zwecke weniger gut geeignet als andere oder nahezu gänzlich unbrauchbar. Dies macht den Rohstoff zu einer begehrten Ressource, dessen Abbau jedoch weder für die Umwelt noch die Gesellschaft ohne Folgen bleibt.
Materialien zur Durchführung.
Brettspiel Beamer, Laptop
Literatur und weitere Quellen
Weblinks
- [1] - Artikel "Die Strandräuber" aus dem Spiegel
- [2] - Artikel "Wie Gold am Meer" aus der Zeit Online
- [3] - Artikel zur Sandmafia aus der Zeit Online
- [4] - Bericht des UNEP Global Environmental Alert Service zum Thema Sand
- [5] - Wikipedia Artikel zu Sandaufschüttungen
- [6] - Artikel "The Sand Smugglers" aus der Foreign Policy
- [7] - Eintrag zu Forschungsprojekten über Sand-Alternativen bzw. Verwendung von Wüstensand
- [8] - Website des Projekts "Re-Sand" zur Nutzung von Wüstensand
- [9] - Artikel "Unser Rohstoff ist auf Sand gebaut" aus der Welt