Baukasten:Kraftwerk - Quartettspiel
Kraftwerk - Quartettspiel
Das Quartett besteht aus 32 Karten mit 8 verschiedenen Kraftwerkstypen. Auf jeder Karte sind 5 Kategorien zum Vergleich untereinander genannt. Diese sind: Baujahr; Nennleistung; Versorgte Haushalte; Auslastung; Schaden durch Energieträger. Dabei ist nicht explizit gesagt der höhere oder niedrigere Wert gewinnt. Dies gilt es vorher auszudiskutieren. Des Weiteren gibt es ein Poster, welches einen schematischen Ablauf der Energiegewinnung durch Kraftwerke zeigt. Dabei sind an den Rändern des Posters genauere Erklärungen zu finden. Ein Pamphlet gibt schließlich einen weiteren detaillierteren Einblick.
Ablaufplan.
Da der größte Teil der Arbeit ein Kartenspiel ist, haben die Teilnehmer gewiss Spaß bei der Benutzung. Wird die von uns empfohlene Trumpf Variante gespielt, werden anfangs die Karten an die Spieler gleichmäßig nach gutem Mischen verteilt. Dann beginnt die Person mit der A1 Karte und nennt eine Kategorie und den dazugehörigen Wert. Die anderen Mitspieler vergleichen den genannten mit ihrem und der höchste bzw. niedrigste gewinnt die Karten und liest nun eine Kategorie von der nächsten Karte vor usw. Die aufgenommenen Karten dürfen in ihrer Reihenfolge nicht verändert werden, es sei denn ein Spieler besitzt drei oder weniger Karten. Nach dem Spielen kann erneut gespielt werden oder sich mit dem Poster oder dem Pamphlet auseinandergesetzt werden, die als Materialien zusätzlich zur Verfügung stehen. Die dort enthaltenen Informationen sind überaus interessant und bieten ein Nährboden für eine sehr belebte Diskussion, wie die bereits seit vielen Jahren in der Politik geführt.
Desweiteren ließe sich mit den Karten des Quartetts ein individueller Strommix für eine Stadt ausrechnen. Hierzu wäre zunächst der Energiebedarf der jeweiligen Stadt durch die Teilnehmenden zu recherchieren und anschließend könnten diese sich ihren persönlichen Strommix zusammenstellen - wobei natürlich neben Ressourcenverbrauch und Umweltverträglichkeit auch Flächenverbrauch. Versorgungssicherheit und Rentabilität zu berücksichtigen sind.
Hinweise und Anmerkungen.
Von den Verfasser_innen.
Das Spiel bietet einige ausgewählte Werte, auf die man sich in einer Diskussion berufen kann. Jedoch ist es ratsam sich mit dem Poster und dann mit dem Pamphlet auseinanderzusetzen, da eine Diskussion oft durch Unwissen sehr eintönig ist und den Inhalt vernachlässigt. Wie sich dann die Diskussion genau gestaltet, ist der Gruppen überlassen. Möglich wäre eine offene Diskussion, ein Rollenspiel, einen festen Zeitrahmen für jeden Teilnehmer, um sich mit seiner Meinung zu präsentieren, und viele andere. Jedoch sollte sie gesittet ablaufen und niemanden persönlich angreifen z.B. indem man einer Person ins Wort fällt. Ratsam ist es auch einen Redeführer zu ernennen, der speziell darauf achtet. Das erstellte Material ist aufgrund des Urheberrechtsschutzes nur im Rahmen des Moduls „Blue Engineering“ nutzbar. Eine weiterreichende Verwendung ist untersagt. Die Ersteller dieser Arbeit sind alle Studenten im Ingenieurwesen. Somit ist uns die getragene Verantwortung dieser Berufssparte besonders nahe, denn um der Verantwortung als Ingenieur gerecht zu werden, d.h. der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und sich selbst, bedarf es der Kommunikation von Technik als Teil unseres Lebens. Dabei ist zu beachten, die Technik weder als Diener, noch als (Be-)Herrscher der Menschheit zu betrachten. Vielmehr sollte ein Miteinander das Grundkonzept für das Verständnis im Zusammenleben von Mensch und Technik bilden. Dafür ist es unabdingbar, dass sich der Mensch, als Teil einer Gesellschaft sieht, die sich den Fragen nach den Geltungsbedingungen technischer und konstruktiver Errungenschaften und nach den Nutzungsbedingungen dieser, nähert. Gleichzeitig sind dabei die Kriterien für die Intention der Entwicklung und den Einsatz selbiger zu berücksichtigen und darüber hinaus auch die philosophischen Disziplinen und Methodiken einzubeziehen. (Kammeyer) Wer, wenn nicht diejenigen, die Technik generieren, d.h. Entwickeln und herstellen, soll in der Lage sein, über den Zweck, Aufwand, Nutzen und mögliche Folgen von Technik zu informieren? Nur wer über Informationen verfügt, kann sich eine fundierte Meinung bilden und somit über den Wert und die Daseinsberechtigung von Technik urteilen. Erst wenn dieser Umstand erreicht ist, kann die, durch Jaques Ellul geprägte These: „Die Technik ist ambivalent.“ hinreichend diskutiert werden. Eine Debatte über den grundsätzlich positiven, negativen oder gar neutralen Wert von Technik entfällt, wenn man sich auf Grundlage dieser These den breit gefächerten Auswirkungen von Technik stellt. Sehr treffend postuliert Kammeyer dabei folgendes: „Man darf also den Verdacht hegen, dass der Fortschritt der Technik ein automatischer Vorgang ist, der seine eigene Ursache darstellt, und der demnach neben seinem eigenen Anwachsen keine andere Zweckbestimmung besitzt. [...] Und dennoch brauchen wir die Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Technik. Hierin liegt die Verantwortung von uns allen, insbesondere von denen, die diese Entwicklung vorantreiben.“ Um diese Auseinandersetzung auch auf der Ebene jener voran zu treiben, die sie nicht Entwickeln, sondern lediglich nutzen, ist es nötig, den Menschen schön frühestmöglich für den Umgang mit Technik, deren Vor- und Nachteilen sowie deren Auswirkungen (ganz gleich welcher Wertung) zu sensibilisieren. Das heißt, schon Kinder sollen lernen, was nötig ist, damit Sie ihr Leben so leben können, wie sie es tun. Natürlich gilt es an dieser Stelle ganz klar zu differenzieren, zwischen dem Informationsgehalt der vermittelbar ist und dem der vermittelt werden kann. Es steht außer Frage, dass einem Kind Begriffe wie etwa Wirkungsgrad oder Kilowattstunde in einer einfacheren, greifbareren Art und Weise vermittelt werden müssen, als einem Erwachsenen. Dass dies vornehmlich auf spielerische Art und Weise geschehen sollte, wird im Folgenden näher erläutert.
Gekürzte Variante.
Materialien zur Durchführung.
Quartettkarten
Literaturhinweise und Quellen.
- H.-U. Kammeyer, „Was ist und wie weit reicht die Verantwortung des ingenieurs?,“ Deutsches ingenieurblatt, September 2009.