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Baukasten:Seltene Erden

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Seltene Erden

SelteneErden.jpg


Der Baustein soll bei den Teilnehmenden Bewusstsein über eine Gruppe von Elementen, mit sehr besonderen Eigenschaften schaffen, nämlich den Seltenerdelementen (im folgenden Seltene Erden genannt). Seltene Erden besitzt jeder von uns verborgen in fast allen Elektronik-Konsumgütern wie in Computern, LCD-Bildschirmen und Digitalkameras. Außerdem spielen sie eine Schlüsselrolle in “grünen” Technologien wie in Windkraftanlagen, Elektrofahrzeugen und Energiesparlampen. Zu Beginn wird ein kurzer Einführungsfilm gezeigt, der einen Überblick über die Thematik und deren Probleme gibt. Danach verschaffen sich die Teilnehmenden weitere Grundlagen über Seltene Erden bei einem Inforundlauf. Hierbei werden Infokarten an vier Gruppentischen verteilt. Die Teilnehmenden lesen sich ein und tauschen sich kurz darüber aus. In der letzten Phase des Bausteins wird das Erlernte durch eine Gruppenarbeit und Abschlussdiskussion vertieft.

Titel
Seltene Erden
Thema
Kritische Betrachtung von “grünen” und energieeffizienten Hochtechnologien, welche oftmals Seltene Erden enthalten.
Typ
Baustein
Schlagwörter
Seltene Erden, Nachhaltigkeit, Wirtschaftspolitik, Recycling, Produktdesign, Technikspirale, Technikfolgenabschätzung, vermeintliche “grüne” Technologien
Kompetenzen
Perspektivübernahme, Umgang mit überkomplexen und unvollständigen Informationen, Unterstützung anderer, Kooperation, Motivation
Lernformen
faktenorientiert
Methoden
Stationenlernen
Gruppengröße
12-30
Dauer
90 Min
Material und Räume
Teilnehmer- und Infokarten, Beschreibung der Gruppenarbeit und der Methodik, Plakate
Qualität
gut
Semester
In welchem Semester wurde der Baustein erstellt?


Vorbereitung

Vorbereitung für die Moderation

Beschreibt hier welche Vorbereitung von der Moderation erwartet wird.

Vorbereitung für die Teilnehmenden

Der Baustein dient der Vermittlung des grundlegenden Wissens über Seltene Erden und erfordert daher kein weiteres Vorwissen. Tieferes Verständnis von Rohstoffwirtschaft, Recycling und Ökologie ermöglicht eine reichhaltigere Diskussion und Reflexion der Inhalte, sind jedoch weder für Teilnehmende noch Durchführende zwingend notwendig.

Materialien und Räume

Vorbereitete Teilnehmer- und Infokarten, Beschreibung der Gruppenarbeit und der Methodik, vier Plakate + Stifte in verschiedenen Farben, Laptop, Lautsprecher und Beamer.

Ablaufplan.

Vorbereitung im Raum

Ihr benötigt für die Durchführung des Bausteins: 1. Laptop, Lautsprecher und Beamer (zum Abspielen des Videos) 2. Infokarten für die 4 Themenschwerpunkte (werden gestellt) 3. Teilnahmekarten (zur Bestimmung der Reihenfolge im Info-Rundlauf (Druckvorlage im Anhang) 4. Tischmarkierungen in den Farben Rot, Blau, Grün und Gelb 5. Plakate zum Bemalen/Beschreiben, Stifte 6. Eine Uhr 7. Die Methoden- und Themenblätter für die Gruppenarbeitsphase (im Anhang).

Aufbau Bereitet 4 Tische für die Durchführung der Inforunde vor. Auf jeden Tisch legt ihr eine Infokartengruppe (sie sind durch Farbe und Symbole als Gruppen zu erkennen) aus und markiert die Tische mit den entsprechenden Tischmarkierungen in der richtigen Farbe. Bereitet Laptop, Lautsprecher und Beamer für die Aufführung des Videos vor und schreibt den Ablaufplan an die Tafel.


00. Minute - Einleitung

Begrüßt die Teilnehmenden und bittet sie sich so zu platzieren, dass sie gute Sicht und ausreichend Ton für das kommende Video haben. Teilt die Teilnahmekarten aus und spielt anschließend das Video („Neodym – das schmutzige Geheimnis sauberer Windräder“) ab.

10. Inforundlauf

Nun folgt der Info-Rundlauf. Die Teilnahmekarten enthalten eine Farbfolge von 4 Farben, die den Tischfarben entsprechen. Bittet die Teilnehmenden am Tisch ihrer ersten Farbe Platz zu nehmen. An jedem Tisch befinden sich Infokarten zu je einem Thema (Daten & Fakten, Recycling & Alternativen, Umwelt & Soziales und Politik & Wirtschaft), die Grundlagenwissen zum Thema Seltene Erden vermitteln. Pro Tisch haben die Teilnehmenden 5 Minuten Zeit die Karten durchzulesen und sich mit den anderen auszutauschen. Alle 5 Minuten wechseln die Teilnehmenden entsprechend der Farbfolge die Tische, bis nach 20 Minuten jede_r Teilnehmende_r an jedem Tisch gewesen ist.

Hinweis: Die Verteilung der Teilnehmenden ist für 24 Teilnehmende optimiert. Sollten es weniger Teilnehmende sein, so kann es dazu kommen, dass durch Zufall bestimmte Tische sehr dünn besetzt sind. Hier können die Durchführenden eingreifen und Teilnehmenden von gut besetzten Tischen eine Teilnahmekarten geben, die mit der Farbe des dünn besetzten Tisches beginnt. Alternativ könnt ihr bereits bei der Verteilung der Teilnahmekarten dafür sorgen, dass alle Tische zu Beginn gleichmäßig besetzt sind.

30. Minute - Gruppenarbeitsphase

Die Teilnehmenden bleiben an dem Tisch sitzen, den sie zuletzt besucht haben. Verteilt die Themen- und Methodenblätter auf die Tische. Die Themen orientieren sich inhaltlich jeweils an einem der 4 Schwerpunkte, teilt die Themen entsprechend ein. Stattet die Tische mit dem notwendigen Zusatzmaterial aus (Plakate, Stifte). Gerne könnt ihr auch eigene Methoden und Themenvorschläge in die Durchführung implementieren. Informiert die Teilnehmenden, dass sie nun entsprechend ihrer Methoden das gegebene Thema bearbeiten müssen. Die Gruppen bekommen 20 Minuten Zeit für die Bearbeitung ihrer Fragestellung. Anschließend findet die Vorstellung ihrer Ergebnisse statt.

50. Minute - Vorstellung der Ergebnisse

Bildet für die Vorstellung der Ergebnisse und die folgende Fishbowl- und Feedbackrunde einen Stuhlkreis. Anschließend bekommt jede Gruppe maximal 5 Minuten Zeit, ihre Ergebnisse vorzustellen.

70. Minute - Fishbowl-Diskussion und Feedback

Bildet aus 5 Stühlen einen kleineren Kreis im Inneren des Stuhlkreises und bittet je eine Person aus jeder Gruppe in den inneren Stuhlkreis, sodass ein Stuhl frei bleibt. Nur die Personen im inneren Kreis dürfen reden. Teilnehmende aus dem äußeren Kreis dürfen sich auf den leeren Platz setzen, wenn sie einen Beitrag zur Diskussion einbringen möchten. Wenn die Person den Beitrag als erbracht befindet, kann sie ihren Platz im inneren Kreis wieder räumen. Auch diejenigen, die zu Beginn im inneren Kreis saßen, dürfen ihre Plätze freimachen. Wahrscheinlich wird es nötig sein, die Diskussion anzuregen. Hier ein paar mögliche Fragen dazu:

  • Einstiegsfrage: Was wurde in den 4 Gruppen diskutiert? Gebt jeweils eine kurze Zusammenfassung des Diskussionsablaufs.
  • Was denkt ihr über die Energiewende nach dieser Veranstaltung? Oder provokanter: Den Standpunkt vertreten gegen die Energiewende zu sein (muss ja nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen).
  • Sollten wir in Zukunft auf Seltene Erden verzichten? Ist ein solcher Verzicht überhaupt möglich?
  • Welche Rolle spielt Recycling von Seltenen Erden? Kann das eine Lösung sein?
  • Seltene Erden sind Objekt von Konflikten in der Welt. Kann das in Zukunft verhindert werden?

85. Minute - Feedback

Hier bleibt Zeit für Feedback zu den Inhalten, zur Durchführung etc. Viel Spaß und Erfolg bei der Durchführung!

Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Das Einführungsvideo und die Informationsrunde zum Anfang des Bausteins sind die Grundlagen für die Bearbeitung der Gruppenaufgaben. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, alle Fakten vollständig aufgenommen zu haben. Es soll vielmehr ein Eindruck von der Komplexität und Bedeutung des Themas "Seltene Erden" vermittelt werden. Aufgrund der Menge an Informationen und der Tatsache, dass diese für die meisten Teilnehmer vollkommen neu sind, sollte für die Aufnahme genügend Zeit eingeplant werden. Die Verwendung unterschiedlicher Methoden (Advocatus Diaboli, Dreiecksmethode usw. ) in der Gruppenarbeitsphase macht den Baustein interessant und wurde bei der ersten Durchführung durchweg positiv reflektiert. Gruppenthemen und anzuwendende Methoden sind absichtlich austauschbar gehalten damit ein Experimentieren möglich ist. Wenn in einigen Jahren der Bekanntheitsgrad des Themas angewachsen ist, können auch tagesaktuelle Themen diskutiert werden. Die Fish-Bowl Methode am Ende des Bausteins erlaubt den Durchführenden die Kernerkenntnisse (aufwendige Trennprozesse, keine guten Lager für Abfallstoffe, Anfall von Radioaktivität, scheinbar "Grün", Einbau in vielen Konsumgütern, Auslagerung der Probleme in andere Länder, keine Recyclinginfrastruktur, Arbeitsbedingungen, Auswirkungen auf die Umwelt) noch einmal in den Fokus zu rücken, indem sich einer von ihnen, bei bestehender Notwendigkeit, selbst in den Kreis setzt und diesen Fakt noch einmal aufwirft.

Der Baustein wird optimalerweise mit maximal 24 aktiv Teilnehmenden durchgeführt. Im Fall von 24 Teilnehmenden ergeben sich während der Durchführung 4 Gruppen zu je 6 Personen. Das Material für den Baustein wurde auf diese Gruppengröße hin konzipiert. Eine Durchführung mit weniger als 24 Teilnehmenden ist problemlos möglich: Eine Reduzierung der jeweiligen Gruppengröße ist kein Problem. In diesem Fall sollten entsprechend weniger Teilnahmekarten verteilt werden. Eine Durchführung mit mehr als 24 Teilnehmenden ist grundsätzlich möglich, allerdings sind dann die einzelnen Gruppen aus Sicht der Verfasser_innen zu groß.

Von einigen Teilnehmenden wurden die Infokarten sehr positiv aufgenommen. Andere empfanden diese Form der Wissensvermittlung als überfordernd und klagten über zu viel Input auf einmal. Eine andere Form der Wissensvermittlung zu Beginn des Bausteins (Präsentation, ausführlicheres Filmmaterial o.Ä.) könnte angedacht werden.

In der Feedbackrunde wurde angemerkt, dass Fishbowl-Diskussionen oft nicht Gender-Neutral ablaufen. Männer scheinen eher dazu bereit zu sein sich in den inneren Diskussionskreis zu setzen als Frauen. Dieser Eindruck kann von den Verfasser_innen bestätigt werden, da sich während der Fishbowl-Diskussion ausschließlich männliche Teilnehmer in den Stuhlkreis setzten. Eine alternative Form der Abschlussdiskussion könnte hier angedacht werden, beispielsweise ein einführendes Blitzlicht mit daran anknüpfender offener Diskussionsrunde im großen Stuhlkreis.

Beim Info-Rundlauf sollte darauf geachtet werden, dass die Teilnehmer_innen beim Tauschen der Tische möglichst durchmischt werden, damit nicht immer die gleichen Teilnehmer_innen an den gleichen Tisch wechseln. So entsteht weniger Monotonie während den Info-Rundläufen.

Gekürzte Variante.

Materialien zur Durchführung.

Literaturhinweise und Quellen.