TUB:Seminar:2017 1:10
Arbeit, Gesellschaft und Gewerkschaften
In dieser Seminarsitzung treffen wir uns alle um 10.15 Uhr im Raum H 3006. Dort wollen wir zusammen den Begriffen Arbeit, Gesellschaft und Gewerkschaften auf den Grund gehen und schauen, was Ingenieur_innen heute hieraus für sich und ihre Arbeit für Schlüsse ziehen können, sollen und teilweise müssen. Wir haben hierzu eine Gewerkschaftssekretärin von der IG Metall eingeladen. Als Einstieg in die Sitzung ist dieser kurze Artikel des Tagesspiegels zu empfehlen:
Lob des Streiks
Im Tagesspiegel ist zur Hochphase des GDL-Streiks folgender schöner Kommentar von Andreas Oswald erschienen:
Sie legen das Land lahm, provozieren immer wieder aufs Neue und bringen nicht nur Pendler zur Weißglut - die Lokführergewerkschaft GDL mit ihrem Chef Claus Weselsky als Hassfigur. Kann man die verteidigen? Ja. Ein Kommentar.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gdl-ein-lob-des-streiks/11723784.html
Geschichte der Gewerkschaften
Diese multimediale Webseite der Hans-Böckler-Stiftung zeigt die Geschichte der Gewerkschaften auf und damit auch die Geschichte der Arbeiter_innenbewegung. Vieles an das wir uns heute schon gewöhnt haben und meinen, dass es immer schon so war und überall so gilt, ist der Verdienst von vielen, vielen Arbeiter_innen, die sich miteinander solidarisiert haben, um für eine gerechtere Arbeitswelt einzustehen.
https://www.gewerkschaftsgeschichte.de/
Tarifvertrag für studentische Beschäftigte
Ganz aktuell ist auch die Tarifauseinandersetzung der studentischen Beschäftigten, die seit 2001 keine Lohnerhöhung mehr erhalten haben - hier zeigt sich ganz konkret: von nichts, kommt nichts und als Beschäftigte_r bekommt man nichts geschenkt - ganz im Gegenteil, wenn man schwach ist nimmt man einem noch das Weihnachtsgeld weg, wie auch den Tutor_innen widerfahren.
Die studentischen Beschäftigten Berlins werden nach einem in Deutschland einzigartigen Tarifvertrag bezahlt. Dieser wurde in den 80er Jahren durch wochenlange Streiks erkämpft. Leider gab es seit 2001 keine Veränderung in diesem Tarifvertrag. D.h. der Lohn ist seit dem nicht gestiegen, das Weihnachtsgeld wurde von den Unis gestrichen und wir haben immer noch weniger Urlaubstage als alle anderen Beschäftigten. Seit über einem Jahr engagieren sich Berlinweit Studierende mit den Gewerkschaften ver.di und GEW für einen neuen Tarifvertrag. Denn nur Gewerkschaften dürfen Tarifverträge abschließen.
Präsentation und Vorabgabe zu euren Semesterprojekten am 27. Juni, 04. und 11. Juli
Bald ist es schon soweit und ihr könnt eure eigenen erarbeiteten Projekte präsentieren. Dazu könnt ihr gerne Kommiliton_innen, Freund_innen und Familie einladen. Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt und freuen uns darauf! Wenn ihr noch Fragen habt, dann könnt ihr euch natürlich jeder Zeit an uns wenden.
Bitte denkt daran bis zum jeweiligen Montag, 12 Uhr vor eurer Präsentation schon eine vorläufige Dokumentation eures Bausteins auf eurer Wikiseite hochzuladen. Das ist nicht endgültig, daran könnt ihr im Nachhinein immer noch alles ändern und natürlich auch Feedback einbauen, das ihr bekommen werdet. Wir möchten nur schon einmal so ungefähr wissen, was uns erwarten wird und wir dann auch gut planen können.
Essen
Wir haben für die nächste Woche keine Gruppen eingeteilt, die für das Essen verantwortlich sind. Allerdings hoffen wir, dass ihr das Essen in der Pause genauso schätzt wie wir und würden uns freuen, wenn einige von euch ein paar Kleinigkeiten mitbringen!
Nachtrag zu vergangenen Sitzungen
zu gute Arbeit vs. Automatisierung
Experten sind sich sicher, dass die Digitalisierung gravierende Folgen auf die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen haben wird. Matthias Martin Becker hat darüber das Buch "Automatisierung und Ausbeutung" geschrieben, worüber ihn Telepolis interviewt hat.
zum Spiel BriSand
Die erste UN-Konferenz zum Schutz der Meere hat den bedrohlichen Zustand der Meere und Küsten in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Diskutiert wurde viel über Plastikmüll und Klimawandel, doch auch der illegale Sandabbau stört die Ökosysteme erheblich.
Weitere Hinweise
Demokratiefestival vom 21. - 26. August in Eisenach
Wie kann Demokratie in Europa heute gemeinsam gestaltet werden? Wie kann sie jenseits der Nation gedacht werden? Welche Gefahren und Herausforderungen bedrohen gegenwärtig die Demokratie? Wir laden junge Menschen ab 18 Jahren zu einem europäischen Demokratieprojekt nach Eisenach ein, um gemeinsam Antworten auf diese und andere Fragen zu finden. Das 200-jährige Jubiläum des Wartburgfestes von 1817 ist Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen, einander zu begegnen und uns darüber auszutauschen, wie wir Demokratie leben und verstehen wollen. Eine Woche lang werden wir in Workshops und Exkursionen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Demokratie in Europa ergründen. Denn Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss immer wieder neu verteidigt, befördert und gestärkt werden. Es ist an der Zeit, die Idee der europäischen Einheit neu aufleben zu lassen und für Vielfalt und friedliches Miteinander aufzustehen. Beginnen wir in Eisenach – beim Wartburgfest reloaded!
mehr Infos unter www.wartburgfest-reloaded.eu
Kosten: 50€ plus Fahrtkosten (aber inkl. Übernachtung und Unterkunft)
Entwicklungspolitische Radtour im Braunkohlerevier Lausitz am 01. Juli
PowerShift, Venrob, der Berliner entwicklungspolitische Ratschlag, die Wandelwoche und die Buko laden gemeinsam zur entwicklungspolitischen Radtour in die Lausitz ein. Mit dem Bergbau-Experten Andreas Stahlberg und zwei Gästen aus Kolumbien werden wir auf einer ca. 20-30 km langen Radtour den Braunkohletagebau Jänschwalde und die Umgebung erkunden und uns über den Kohleabbau und die damit verbundenen Probleme in Deutschland und Kolumbien austauschen.
So ist die massive Kohlenutzung in Deutschland nicht nur klimapolitisch hoch problematisch, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Menschen und Umwelt in den Abbaugebieten wie der Lausitz – aber auch in Ländern wie Kolumbien. Denn die Steinkohle, die hierzulande verfeuert wird, ist größtenteils importiert. Dies trifft auch auf die Berliner Steinkohlekraftwerke (Moabit, Reuter, Reuter-West) zu. Im Jahr 2015 kamen 16 Prozent der nach Deutschland importierten Steinkohle aus Kolumbien, wo sie unter teils gravierenden Menschenrechtsverletzungen abgebaut wird. So wurden bspw. in der Region Cesar seit 2006 etwa 3100 Gegner*innen des Kohleabbaus von paramilitärischen Gruppierungen ermordet und 55000 Menschen von ihrem Land vertrieben.
Neben dem Einblick in das Braunkohlerevier Lausitz wollen wir auf der Tour deshalb von den kolumbianischen Gästen mehr über die derzeitige Situation in Kolumbien und ihre Projekte erfahren.
Start: 12.00 Uhr Ende: gegen 17.00 Uhr
Anmeldung: Da die Zahl der Teilnehmer*innen begrenzt ist, bitten wir um eine Anmeldung zur Radtour per Mail an jakob.kluchert@power-shift.de
Aktuelle Infos: auf power-shift.de
Abendveranstaltung im Anschluss an die Radtour in Cottbus: Wir laden Vertreter*innen und Expert*innen aus Projekten und Betrieben in und um Cottbus ein, um zu einem vernetzenden Austausch darüber zu kommen, inwiefern die Region um die Kohlemine Corréjon und die Lausitz vergleichbar sind, wie ein sozialverträglicher Kohleausstieg hier und dort aussehen kann, was Alternativen für Erwerbsarbeit und Energiegewinnung sein könnten, welches mögliche gemeinsame Kampagnen in den nächsten Jahren sein könnten. 19 Uhr im Muggefug, Papitzer Str. 4, Cottbus, weitere Infos unter: http://bbb.wandelwoche.org/radelwochen/.
Die kolumbianischen Gäste:
- Samuel Arregoces ist Sprecher der afrokolumbianischen Gemeinde Tabaco im Bundesstaat Guajira. Die Gemeinde wurde im Jahr 2001 auf Drängen der Kohleindustrie durch staatliche Sicherheitskräfte brutal geräumt. Samuel Arregoces engagiert sich für die Rechte seiner Gemeinde und darüber hinaus auch für andere vom Bergbau betroffene Gemeinden in der ganzen Region.
- Catalina Caro Galvis ist Bergbaureferentin der Umweltorganisation CENSAT – Agua Viva (Friends of the Earth Kolumbien). Neben ihrer Tätigkeit als Universitätsdozentin begleitet die studierte Anthropologin und Geografin verschiedene kolumbianische Gemeinden in ihren Anti-Kohle-Aktivitäten, z.B. in Form von Kampagnen, Untersuchungen zu den Auswirkungen des Bergbaus und juristischer Beratung.
Zukunftsforum Innovative Gemeinschaften im digitalen Zeitalter: den sozial-ökologischen Wandel gestalten
27. Juni 2017 von 10:15-17.30 in der Kalkscheune Berlin
Die Bedeutung gemeinwohlorientierter Initiativen und sozialer Innovationen für einen sozial-ökologischen Wandel der Gesellschaft wächst stetig. Offene Werkstätten, kreative Nachbarschaftszentren, Gemeinschaftsgärten, ökologische (Bau-)Genossenschaften, Online-Plattformen zur nach barschaftlichen Vernetzung oder für Tausch und Verleih – es finden sich zahlreiche Beispiele für innovative Formen von Gemeinschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung. Engagierte Akteure erarbeiten hierbei konkrete Lösungen für gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung vor Ort. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zu gutem Zusammenleben in lebendigen Nachbarschaften und sind gleichzeitig Pioniere in der Anwendung neuer, z.B. digitaler Handlungsmöglichkeiten. Bisher befinden sich viele dieser Gemeinschaften noch in Nischen und müssen sich mit vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf Stabilisierung und Verbreitung auseinandersetzen. Zur Stärkung gemeinwohlorientierter Initiativen und sozialer Innovationen und zur weiteren Vertiefung des Dialogs zwischen Politik und Gesellschaft laden das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Umweltbundesamt (UBA) Sie herzlich ein zum:
Zukunftsforum Innovative Gemeinschaften im digitalen Zeitalter – den sozial-ökologischen Wandel gestalten
Mehr Infos hier: www.zukunft-gemeinwohl.de
Über das Zukunftsforum: Das Zukunftsforum ist eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Umweltpolitische Unterstützungs- und Förderstrategien zur Stärkung sozial-ökologischer Formen von Zusammenleben und Gemeinwohlorientierung“, das ISIconsult gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und adelphi im Auftrag von UBA und BMUB durchführen.
Zum Thema „Innovative Gemeinschaften und soziale Innovationen im digitalen Zeitalter“ werden im Townhall-Format diskutieren:
- Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
- Prof. Dr. Gesche Joost, Leiterin Design Research Lab, Universität der Künste Berlin
- Dr. Maja Göpel, Leiterin Büro Berlin und Leitung Transformative Literacy, Wuppertal Institut
Darüber hinaus bieten diverse, von Expertinnen und Experten geleitete Plenumsdebatten und Workshops Gelegenheiten, um Potentiale und Herausforderungen gemeinwohlorientierten Initiativen gemeinsam auszuloten und konkrete Unterstützungsstrategien und Handlungsoptionen für die Umweltpolitik zu diskutieren.
Erwartet werden etwa 150 Vertreterinnen und Vertreter von Initiativen, Verbänden, Wissenschaft, Politik sowie kommunaler und digitaler Praxis.
Das Zukunftsforum soll folgende Fragestellungen behandeln:
- Welche innovativen Formen von Gemeinschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung gibt es in unserer Gesellschaft und welchen Be itrag leisten sie für ein sozial-ökologisch verträgliches Zusammenleben?
- Welche Rahmenbedingungen fördern oder hindern diese Initiativen?
- Welche Rolle spielt Digitalisierung bei der Entwicklung und Etablierung innovativer, gemeinwohlorientierter Gemeinschaften?
- Wie kann Umweltpolitik diese Initiativen unterstützen und zur Stärkung sozial-ökologisch verträglicher Formen des Zusammenlebens und der Gemeinwohlorientierung beitragen?
Bringen Sie sich ein und gestalten Sie mit!
Diskutieren Sie mit gemeinwohlorientierten Initiativen, Akteuren aus Umwelt- und Stadtentwicklungspolitik, kommunalen Entscheidern und Pionieren der digitalen Avantgarde sowie mit Vertreterinnen und Vertretern etablierter Stiftungen und von Umwelt- und Sozialgenossenschaften. Ergreifen Sie die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch, Vernetzung und erhöhen Sie die Sichtbarkeit Ihrer Initiative. Machen Sie deutlich, welche förder lichen Bedingungen Ihre Arbeit wirklich unterstützen!
// Kontakt und Anmeldung: Eine Teilnahme ist kostenfrei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir ab sofort um Anmeldungen unter www.zukunft-gemeinwohl.de Ihre Anregungen und Fragen zum Thema können Sie uns über kontakt@zukunft-gemeinwohl.de übersenden.
Mobilizing for Democracy. Feministische Wege des Widerstands
Wann: 20. Jun 2017 , 19:00 Uhr Wo: Werkstatt der Kulturen; Wissmannstraße 32; 12049 Berlin
Feminismen verbinden und können treibendes Element für den Widerstand gegen Nationalismus und Rechtspopulismus sein. Das hat der Women’s March in Washington Anfang des Jahres eindrucksvoll gezeigt. Was sind Voraussetzungen für eine solche Mobilisierung und wie geht es weiter?
Auch in Deutschland stehen wir im Superwahljahr 2017 vor weitreichenden Entscheidungen. Der Rechtspopulismus verstärkt sich stetig und bewirkt eine schleichende Erosion von Grundwerten auch in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wie ist eine politische Mobilisierung für die offene, demokratische, mithin die Einwanderungsgesellschaft, möglich?
Mit:
- Carmen Perez, Co-Vorsitzende Women’s March in Washington
- Gesine Agena, Mitglied im Bundesvorstand und frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen
- Emilia Roig, Expertin für kritische Rassismusforschung und Intersektionalität
- Anne Wizorek, Digital Media Consultant, Autorin, Speakerin, Bloggerin
Moderation: Barbara Junge, stellv. Chefredakteurin taz